Sonntag, 21. November 2010

Ein Jahr im Ausland?

Ihr wisst noch nicht, was ihr nach dem Abi machen sollt. Habt keine Bock auf Bund oder wollt einfach so ein Soziales Jahr machen? Ihr wollt eine andere Sprache lernen oder Lebenserfahrung in einem anderen Land sammeln? Mal rauskommen? Etwas den Menschen geben, die es nicht so gut hatten, wie ihr die letzten 18 Jahre. Eine andere Kultur kennenlernen? Über eure eigene nachdenken? Das und viel mehr könnten Gründe fur ein "FSJ im Ausland" sein. Ich kann es euch nach den ersten zwei Monaten nur wärmstens empfehlen: Macht es einfach! Jetzt ist die optimale Zeit dafür.

ABER ich habe gar nicht das Geld für ein Auslandsjahr!
Dann bewirb dich beim DED. Dor muss man wirklich keinen Cent selbst aufbringen. Und guck dir auch mal die anderen Entsendeorganisationen an. Vielleicht sind die erwarteten Spendenbeträge gar nicht so hoch wie du dachtest. Kindergeld wird übrigens während des gesamten Jahres weitergezahlt.

ABER ich kann die Sprach meines Wunschlandes gar nicht.
Natürlich hat man einen leichteren Start, wenn man die Sprache schon etwas beherscht. Aber nicht alle Organisationen haben diese Erwartung an den Bewerber. In vielen Fällen reicht auch schon ein Ferienkurs an der VHS. Auch hier lohn sich ein zweiter Blick. Ausserdem ist immer nur von europäischen Verkehrssprachen die Rede. Keiner verlangy Kenntnisse in Kreolisch, Afrikaans oder Khmer.

ABER ich habe keine besondere Talente, auch keine Ausbildung.
Also ersteinmal hat jeder Mensch irgendwelche Talente. Vielleicht ist ein Auslandsjahr ja die beste Gelegenheit sie zu entdecken. Und Ausbildung? Woher denn auch? Du kommst ja schliesslich gerade vom Gymnasium. Ausserdem kann man, so meine Erfahrung, mit wenig schon sehr viel verbessern, wo es den Menschen nicht so gut geht.
Generell gilt: Weltwärts und verglichbare Programme sind keine professionelle Entwicklungshilfe. Es werden junge Menschen und Laien entsendet.

ABER es ist schon viel zu spät für eine Bewerbung.
In der Tat wird einem oft gesagt, man solle bereits ein Jahr vorher mit den Bewerbungen beginnen. Und es stimmt, viele Bewerbungsfristen sind schon seit September ausgelaufen. Aber keine Panik, wenn ihr euch erst jezt entschieden habt: Ich habe mich auch nicht früher drumgekümmert. Oft werden Fristen nachträglich auch noch einmal nach hinten verschoben.
Ich will euch hier einmal die Möglichkeiten vorstellen, die ihr habt:

Weltwärts
Weltwärts ist keine Entsendeorganisation, sonder ein Programm des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Anerkannte Entsendeorganisationen können dort Weltwärtsplätze beantragen. Diese werden dann zu 75 prozent vom Bund finanziert. Der Restbetrag muss dann meistens von den Freiwilligen in Form von gesammelten Spenden aufgebracht werden. Der Einsatz selbst dauert zwölf Monate, kann aber auf Wunsch verlängert werden. Weltwärts richtet sich an Mädchen und Ausgemusterte, sowie an Jungs, die ihre Zivildienstpflicht abgelten wollen.
Weltwaerts.de ist eure zentrale Aunlaufstellen. Dort sind alle Entsendeorganisationen aufgelistet. Ausserdem kann man geziehlt nach Stellen in bestimmten Ländern oder auf Kontinenten suchen.

DED
Der DED hat es sich zum Ziel gesetzt möglichst viele Freiwillige zu entsenden. Die Vorteile des DEDs sind klar: Der DED
  • entsendet in die ganze Welt. Man muss bei der Bewerbung noch nicht wissen, wo man genau hin will, hat nacher aber alle Möglichkeiten.
  • ist staatlich. Es werden die gesamten Kosten gedeckt. Man muss keine Spenden sammeln.
  • nimmt die meisten Bewerber an.
 Aufgrund der grossen Zahl Freiwilliger bleibt die individuelle Betreuung unter Umständen vielleicht etwas auf der Strecke. Weil er die meisten Bewerber annimmt, hat der DED eine hohe Abbrecherquote.
Mein Tipp wäre, sich auf jeden Fall auch beim DED zu bewerben. Auch wenn er nicht aure erste Wahl ist, habt ihr so immer noch eine Tür offen, falls die anderen Bewerbungen abgelehnt werden. Für die Online-Bewerbung braucht ihr einen Reisepass. Wenn ihr noch spezielle Fragen zum DED habt, meldet euch vielleicht mal bei Lucas Ullrich, der ist grade für ihn im Einsatz.

Volunta
Volunta, meine Entsendeorganisation, untersteht dem DRK in Hessen. Sie bietet zwei Programme an:


  • "FSJ bzw. FÖJ statt Zivildienst":
Dieses Programm richtet sich an Kriegsdienstverweigerer. Damit könnt ihr nach Bolivien, Nicaragua oder Rumänien. Allerdings gab es eine Kostenexplosion, da der Staat nach der Wehr- und Zivildienstreform kaum etwas dazu bezahlt, mit weltfährst fährt man aber kostengünstiger. Volunta will aber an diesem Punkt arbeiten. Das Angebot ist im Umbau, aber vielleicht tut sich ja noch rechtzeitig etwas.
Die Organisation von Volunta in Deutschland, war eher schlecht, dafür ist der Partner in Bolivien, HI-Bolivia, unübertroffen.
 Volunta hat euch Weltwärts-Stellen, die aber nur an Mädchen und Ausgemusterte vergeben werden. Durch die Bezuschussung des Bundes muss man viel weniger Spenden sammeln und die Flugkosten werden übernehmen. Ausserdem gibt es ein paar mehr Einsatzländer.

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